Mit diesen 10 Tricks gestalten Sie die nächste Zugfahrt noch angenehmer

Bahnfahren ist eine der besten Arten des Reisens: bequem und klimafreundlich. Geht's noch cleverer? Durchaus. Das wissen insbesondere Vielfahrer:innen. DB MOBIL verrät zehn (fast) geheime Bahn-Hacks.

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Datum: 25.04.2023
Lesezeit: 8 Minuten
Ein ICE aus der Vogelperspektive fährt durch eine ländliche Gegend
© Getty Images/Achim Schneider/reisezielinfo.de

1. Am Ende des Zugs einsteigen
Wer kennt das nicht: Der Bahnsteig ist voll, vor den Zugtüren bilden sich Schlangen. Meist tummeln sich die Fahrgäste in der Mitte des Gleises. Die meisten Plätze werden zudem in der Mitte des Zugs reserviert. Folglich schaut man auf die digitale Wagenreihung und platziert sich am ersten oder letzten Wagen (je nachdem, ob man 1. oder 2. Klasse fährt). „Wer sich ohne Reservierung am Ende des Zugs hinstellt, hat viel mehr Chancen auf eine freie Platzwahl“, ist die Erfahrung des Elektroingenieurs und Vielfahrers Ralph A. Schmid (52) aus Fürth.

2. Stress beim Umsteigen vermeiden
Mit Umsteigen kommt man zwar oft schneller ans Ziel, aber ein Zugwechsel macht doch immer mal Umstände. Man muss die Lektüre unterbrechen, sich in einem fremden Bahnhof orientieren, manchmal ist Eile angesagt. Tipp: Nicht die Funktion „schnellste Verbindung wählen“ bei der Buchung anklicken, sondern eine Fahrt mit weniger Umstiegen auswählen. Für den IT-Fachmann und Vielfahrer Robert Tausend (43) gehört zu einem entspannten Reisen auch, bei der Buchung eine Umsteigezeit von mindestens 15 Minuten einzuplanen. Wer gern vorab die Laufwege einübt: Die App DB Bahnhof live zeigt an, wo genau Treppen, Aufzüge sowie die Gleise für die gebuchten Züge liegen.

3. Ein Auge auf den IC werfen  
Auf vielen Strecken ist ein IC oder EC günstiger, weniger ausgelastet und kaum länger unterwegs als ein ICE der Deutschen Bahn. Wer bei der Zugbuchung unter „Verkehrsmittelwahl“ den Haken bei „ICE“ deaktiviert, bekommt auch alle Verbindungen angezeigt.
 
4. Teilstrecken abfragen

Wenn Sie spontan eine Verbindung suchen, kann es sein, dass Sie mitunter 30 oder 50 Minuten warten müssen, bis der nächste Fernverkehrszug der Deutschen Bahn losfährt. In solchen Fällen wählen Sie in der App DB Navigator unter „Suchoptionen“ und „Optionen“ einfach mal bei „Verkehrsmittel“ die Option „Nur Nah-/Regionalverkehr“ aus. Gut möglich, dass die reine Fahrtzeit zum Endziel zwar länger dauert – dass aber die nächste Abfahrtzeit schon so bald ist, dass man doch früher am Ziel ist. So macht es etwa Vielfahrerin Annabell Bils (46), Geschäftsführerin an der Universität Hagen, wenn auf ihrer Pendelstrecke zwischen Hannover und Hagen Verspätungen angezeigt sind. Dann schaut sie nicht nur auf die Züge mit ihrem Endziel. „Manchmal komme ich mit Regionalzügen über Teilstrecken schneller ans Ziel.“

© Deutsche Bahn AG/Max Lautenschläger
Ein Blick auf die App DB Navigator unterstützt bei der Reiseplanung

5. Einen Bahnhof früher einsteigen
Dieser Tipp lässt sich vor allem in Großstädten anwenden: Man vermeidet volle Bahnsteige und findet leichter einen freien Sitzplatz, wenn man einen Bahnhof früher einsteigt als die meisten anderen Fahrgäste. Warum statt am Berliner Hauptbahnhof nicht mal am Süd- oder Ostbahnhof einsteigen, oder in Hamburg-Dammtor statt am Hauptbahnhof?

6. Günstig 1. Klasse fahren
Eine Fahrt in der 1. Klasse ist unbestritten angenehm: mehr Platz, mehr Komfort. Ist sie stets erheblich teurer? Kommt darauf an. Mit der BahnCard 25 1. Klasse (Jahresgebühr: 121 Euro) reduziert sich nicht nur der reguläre Preis sowie der Sparpreis um 25 Prozent. Wenn man zunächst ein Ticket 2. Klasse auswählt, unterbreitet das Buchungssystem gern auch mal ein Angebot für eine Fahrkarte 1. Klasse, das kaum mehr kostet – zumal in der 1. Klasse die Sitzplatzreservierung schon inbegriffen ist. „Wenn ich rechtzeitig buche, bekomme ich öfter ein Upgrade für die 1. Klasse, das kostet mich im Schnitt nur 10 bis 15 Euro mehr als die 2. Klasse“, weiß der 53-jährige IT-Berater Marc Haber aus St. Gilgen. Das gelte vor allem an Wochenenden, wenn weniger Geschäftsreisende unterwegs sind.

7. Bei der Einfahrt länger sitzen bleiben
Klar, manchmal ist Eile beim Umsteigen geboten (wie man das vermeidet: siehe Punkt 2). Ansonsten ist es weit weniger beschwerlich, wenn man möglichst lange sitzen bleibt. Immer wieder beobachtet etwa der Medizintechnik-Unternehmer und Vielfahrer Wolfgang Schmidt (67), dass vor allem ältere Fahrgäste schon zehn Minuten vor der Ankunft aufstehen und in Richtung Tür gehen. Doch gerade bei der Einfahrt in große Bahnhöfe komme es auf den letzten Kilometern schon mal zu unerwartetem Stop-and-go. Erst jüngst habe er erlebt, wie eine ältere Dame deshalb gestolpert sei. Sein Rat: „Erst aufstehen, wenn der Zug in den Bahnhof einfährt.“

© Deutsche Bahn AG/Oliver Lang
Pause machen: Auf kürzeren Strecken kann man sich die Reservierung sparen und stattdessen das Bordbistro aufsuchen. Ein Getränk ist oft günstiger als eine Platzreservierung

8. Reservierung sparen, Getränk gönnen
Die Sitzplatzreservierung kostet 4,50 Euro extra und ist auf vielen Strecken auch gut investiertes Geld. Auf kürzeren Strecken kann es sich aber lohnen, stattdessen die Bordgastronomie aufzusuchen und für die eingesparte Reservierung lieber ein Getränk zu sich zu nehmen. Zum Wohl!
 
9. Lücken der Reservierung nutzen
Achten Sie auch auf die Reservierungsangaben am Sitz. Warum den Platz nicht nutzen, wenn die Reservierung erst drei Bahnhöfe später beginnt? Sinah Barlog (32), Pressereferentin beim Landesportbund NRW, ist viel in und außerhalb von Nordrhein-Westfalen unterwegs. Einen Sitzplatz reserviert sie nur ganz selten. Stattdessen nutzt sie die App DB Navigator. „Hier schaue ich abends vor der Fahrt nach, wie die voraussichtliche Auslastung der Züge ist und wo noch freie Plätze sind. So spare ich mir oft die Reservierung.“
 
10. Für den Kundenbeirat bewerben
Alle Vielfahrer:innen, die DB MOBIL ihre Bahn-Hacks verraten haben, sitzen im Kundenbeirat der DB. Dieses Gremium besteht aus 30 Männern und Frauen, die gegenüber der Bahn die Anliegen der Fahrgäste vertreten und sich mit DB-Manager:innen und Produktverantwortlichen austauschen.
 
Nun sucht die DB wieder Kund:innen, die Interesse haben, sich für den Beirat zur Wahl zu stellen – das müssen gar keine Vielfahrer:innen sein, auch Gelegenheitsfahrer:innen sind eingeladen. Für die kommende Wahl können Sie sich von Mitte bis Ende Mai 2023 auf der Webseite des DB-Kundenbeirats bewerben. Und das sollten Sie unbedingt tun! Sie lernen interessante Leute kennen, von denen Sie weitere Tipps bekommen können. Und das auch über die Amtszeit von zwei Jahren hinaus: Ehemalige Mitglieder können dem „DB Kundenbeiratsclub“ beitreten und so weiter ihre Impulse und Anregungen einbringen.

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