In diesen neun EM-Trainingslagern lohnt es sich zu urlauben
Titelfavorit Spanien zieht an einen 45-Loch-Golfplatz, Ronaldo kehrt zurück in die Herberge von 2006. Wir stellen neun der Team-Unterkünfte vor, die Sie mit dem Deutschland-Ticket erreichen
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Die anstehende Fußball-Europameisterschaft in Deutschland ist auch: ein immenser logistischer Aufwand. Allein 24 Teams mit ihren Mitarbeiter:innen müssen untergebracht werden, dazu hat die UEFA sich auferlegt, die Wege kurz zu halten.
Soll heißen: Wer, wie die DFB-Mannschaft, in der Vorrunde vor allem in EM-Stadien im südlichen Teil Deutschlands spielt, in München, Frankfurt am Main oder in Stuttgart, sollte besser auch in Süddeutschland sein Lager aufschlagen.
Schon 2022 bereiste eine Delegation von DFB und UEFA das ganze Land und besuchte 100 Hotels und Trainingseinrichtungen, die in der Nähe der zehn EM-Austragungsorte liegen und geeignet sein könnten, eine Nationalmannschaft zu beherbergen. Neben dem Hotel selbst waren professionelle Trainingsmöglichkeiten in der Nähe ein wichtiges Kriterium. Die Hotelauswahl trafen letztlich die Teams gemeinsam mit der UEFA, vor Ankunft werden Sicherheitskonzepte erprobt.
24 Mannschaften werden nun ab dem 14. Juni um den Titel Europameister kämpfen – und sich ab Anfang Juni, laut Protokoll der UEFA mindestens fünf Tage vor Turnierbeginn, zur Vorbereitung und Regeneration in ihre gebuchten Hotels zurückziehen.
DB MOBIL hat sich die Häuser und Anlagen genau angeschaut: Von Golfhotels über Luxushäuser bis hin zu Stadthotels oder Sportzentren mit angeschlossenem Hotel ist alles dabei. Wir stellen neun der Hotels vor, die sich auch für Nicht-Fußballer für einen Urlaub anbieten. Die deutsche Mannschaft wohnt übrigens während des Turniers in keinem Hotel, sondern im sogenannten „Homeground“ auf dem Adidas Campus in Herzogenaurach, das für Außenstehende nicht buchbar ist.
Übrigens: Wer im Juni in den jeweiligen Regionen urlaubt oder wohnt, kann sich die Teams auch aus der Nähe anschauen. Jede Mannschaft hat eine verpflichtende öffentliche Trainingseinheit zu leisten.
1. Sommermärchenhaft wie die Österreicher: Schlosshotel Berlin Grunewald (Berlin)
„Das Hotel ist großartig“, schwärmte Österreichs Bundestrainer Ralf Rangnick im Vorhinein. Die Nationalmannschaft, die zwei Vorrundenspiele in Berlin bestreitet, hat sich für ein besonderes Fünfsternehaus im noblen Berliner Wohnviertel Grunewald entschieden. Dort gastierte bereits die deutsche Nationalmannschaft bei der WM 2006 – ein gutes Zeichen also?
Das Boutique-Hotel mit 53 Zimmern wurde vom Künstler Patrick Hellmann gestaltet. Das Haus, 1911 erbaut, soll an italienische Paläste erinnern. Die Zimmer kommen klassisch daher, mit Teppich, schweren Vorhängen und viel Samt. Im Restaurant werden Steaks mit orientalischen Gewürzen kombiniert.
Wer es besonders erlesen mag, kehrt in die Champagnerbar ein. Die Spieler werden in der Zeit ihres Aufenthalts wohl eher einen Bogen darum machen – es sei denn, es gibt etwas zu feiern.
Anreise: von Berlin Hbf mit der S7 bis Grunewald, von dort eine Haltestelle mit dem Bus 186 bis Richard-Strauss-Straße oder circa 20 Minuten zu Fuß.
2. Sich in Kunst vertiefen wie die Serben: Hotel Maximilian’s in Augsburg (Bayern)
Für das serbische Nationalteam wird es künstlerisch – und geschichtsträchtig: Das Hotel Maximilian’s in der Augsburger Innenstadt blickt auf ein 300-jähriges Bestehen zurück.
Alles fing an mit einem Gasthof, der den Beinamen „Fürstenherberge“ trug. Neben Königen und Kaisern beherbergte er auch Wolfgang Amadeus Mozart sowie Johann Wolfgang von Goethe. Ab Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Hotel zum Grandhotel umgebaut.
Seit wenigen Jahren trägt es, angelehnt an die Maximilianstraße, in der es sich befindet, den Namen Hotel Maximilian’s.
Doch die Historie ist immer noch überall im Haus sichtbar. Kunstwerke aus diesen Dekaden zeugen sowohl in den Zimmern als auch in anderen Bereichen des Hotels davon. Es gibt ein kleines Spa im orientalischen Stil sowie zwei Restaurants, eines davon, das Gourmet Restaurant Sartory, schmückt sich mit einem Michelin-Stern.
Anreise: vom Hauptbahnhof Augsburg circa 15 Minuten zu Fuß.
3. Geradlinig wie die Dänen: Fritz Lauterbad in Freudenstadt (Baden-Württemberg)
Das dänische Team zieht es in den Schwarzwald, genauer gesagt, nach Freudenstadt, ins Hotel Fritz Lauterbad. Dort ist der Stadtname Programm: Man freue sich auf die sympathische Mannschaft, so der Bürgermeister der Stadt, Julian Osswald.
Zwei Teams hätten vorab Interesse an dem Haus gezeigt, einige Zeit wurde gemunkelt, das englische Team buche sich ein.
Doch die dänische Mannschaft scheint die richtige Wahl für das preisgekürte, 67 Zimmer große Haus zu sein: Das Fritz Lauterbad mutet selbst ein wenig skandinavisch an: Klare Linien und zurückhaltendes Design, viel Holz. Aus dem 1000 Quadratmeter großen Spa und dem Außenpool hat man einen direkten Blick auf die Schwäbische Alb, auf Tannen und Laubbäume.
Eine kleine Warnung: Verlaufen Sie sich nicht – in Freudenstadt steht auch ein wahrhaftes Spukhotel.
Anreise: mit dem RE 14b von Stuttgart Hbf nach Freudenstadt Hbf, dann mit dem RE 40 oder der S 8 nach Freudenstadt Stadt. Von dort fährt ein Bus 7161 beinahe direkt vor das Hotel (Haltestelle: Lauterbad Zollernblick).
4. Schlemmen wie die Spanier: Öschberghof in Donaueschingen (Baden-Württemberg)
Die spanische Fußballnationalmannschaft hat sich für einen ausgewiesenen Experten in der Beherbergung von Fußballvereinen entschieden: Seit der WM 2006 haben immer wieder Profiteams zum Trainingslager im Öschberghof eingecheckt – etwa der FC Liverpool, Bayern München oder der FC Barcelona. Das Hotel verfügt über drei eigene Fußballfelder sowie Indoor- als auch Outdoor-Fitnessgeräte. Wer eher der Wellness zugewandt ist, darf auf 5000 Quadratmetern saunieren, schwimmen und entspannen oder regenerieren.
Der Öschberghof liegt zwischen der Schweiz, dem Schwarzwald und dem Bodensee bei Donaueschingen in der Schwarzwald-Baar-Region, die sich durch hügelige Alblandschaft, dichte Wälder, die an den Schwarzwald grenzen, sowie Seen und Wasserfälle auszeichnet. Eine optimale Gegend also, um zu wandern oder Rad zu fahren. Am Abend kann man zwischen fünf verschiedenen Restaurants wählen, im Angebot sind etwa Sushi, Pizza, Regionales oder ein Zwei-Sterne-Menü.
Zu Beginn war das Fünfsternehotel eigentlich nur als Clubhaus für den angrenzenden Golfplatz gedacht. Inzwischen spielt der 45-Loch-Golfplatz nicht mehr die Hauptrolle – Golfer:innen freuen sich dennoch über so viel Auslauf. Und Fußballer über Weitläufigkeit und Ruhe.
Anreise: von Karlsruhe Hbf mit dem RE 2 nach Donaueschingen, dann noch knapp 10 Minuten mit dem Bus 810 in Richtung Hotel (Haltestelle: Aasen Öschberg, Donaueschingen).
5. Dreisterne-bekocht wie die Niederländer: Ritz Carlton in Wolfsburg (Niedersachsen)
Eine Fußballmannschaft hat sich für ein Haus der Superlative entschieden: Das Ritz Carlton Hotel in Wolfsburg gilt mit 170 Zimmern als das kleinste Ritz Carlton der Welt, zudem kocht hier Sven Elverfeld vom Restaurant Aqua auf Dreisterne-Niveau.
Vor der Industriekulisse Wolfsburgs wird das niederländische Nationalteam unterkommen, und zum Training das AOK-Stadion nutzen, in dem normalerweise die Frauenmannschaft sowie die U19-Auswahl ihre Spiele abhalten.
Das Hotel selbst liegt am Hafenbecken mit dem Blick auf die Schornsteine von VW. Innen setzt man auf klassischen Luxus in Weiß- und Beigetönen, an den Wänden sind Werke von 600 Künstler:innen zu sehen. Zum Spa gehört ein schwimmender Außenpool im Hafenbecken, mehr Industrieromantik bekommt man beim Bahnenziehen wohl kaum anderswo.
Anreise: bis Wolfsburg Hbf, zu Fuß über die Stadtbrücke und durch das Empfangsgebäude der Autostadt.
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6. Klösterlich behütet wie die Portugiesen: Hotel Klosterpforte, Harsewinkel (Nordrhein-Westfalen)
Die Aufregung in Harsewinkel, etwas außerhalb von Gütersloh, ist riesig: Zum zweiten Mal checken Cristiano Ronaldo und sein portugiesisches Team im Hotel Klosterpforte ein.
Bereits zur WM 2006 vor 18 Jahren verbrachte das Team die Zeit bis zum Halbfinale dort. Und hat das Hotel wohl in guter Erinnerung behalten: Der 180.000 Quadratmeter große Hotelkomplex befindet sich hinter 800 Jahre altem Klostergemäuer.
Er besteht aus elf Häusern, die von einer parkähnlichen Anlage mit alten Bäumen umgeben sind. Dazu gibt es zwei Tennisplätze und einen eigenen Schwimmteich sowie einen Outdoor-Wellnessgarten mit Naturpool und Saunen. Im Haupthaus steht ein weiterer Spa-Bereich zur Verfügung. In der Fitnessscheune trainiert man unter altem Gebälk und von einem Kronleuchter beschienen. Das Haus richtet regelmäßig Fußballtrainingslager aus.
Anreise: von Gütersloh Hbf mit dem Bus 71 nach Marienfeld (Fußweg zum Hotel: ca. 7 Minuten).
7. Im Grünen wie die Schweizer: Waldhotel Stuttgart (Baden-Württemberg)
Ob der Schweizer Nationaltrainer Murat Yakin sich bewusst für Stuttgart als Aufenthaltsort für seine Mannschaft entschieden hat? Zumindest ist ihm die Stadt nicht unbekannt; Ende der 1990er-Jahre spielte er für den VfB Stuttgart, und so dürfte er das künftige Trainingslager seines Teams, das Stadion auf der Waldau beim Fernsehturm, gut kennen.
Das Waldhotel liegt in unmittelbarer Nähe und bietet, trotz geringer Entfernung zur Stadt Stuttgart, viel Ruhe und einen Blick ins Grüne. Die Zimmer sind schlicht und gemütlich, mit Holz und Natursteinen. Morgens kann man direkt eine Runde durch den Wald nebenan joggen. Es gibt einen kleinen Wellnessbereich mit Sauna und Eisbad sowie einen Tennisplatz neben dem Hotel. Ein guter Rückzugsort nach einer Städtetour – oder nach einem harten Match.
Anreise: von Stuttgart Hbf mit der Straßenbahn U7 oder U15 bis Ruhbank (Fernsehturm).
8. Mit Zugspitz-Blick wie die Schotten: Hotel Obermühle (Bayern)
Jahrhundertelang wurden an diesem Ort Holz und Getreide in der Säge- und Mahlmühle verarbeitet, ab 1925 dann Gäste bewirtet, erst in einem Pensionsbetrieb. Inzwischen ist das Hotel Obermühle in Garmisch-Partenkirchen ein Viersterne-Superior-Hotel mit 130 Zimmern und Suiten.
Elemente wie die Alte Bauernstube erinnern an früher, ansonsten ist hier alles eher modern und holzbetont – Zugspitzblick inklusive. Es gibt einen großen Spabereich mit Wasser aus der Partnachklamm und einen beheizten Pool draußen. In der Region lässt sich wandern, Rad fahren, aber auch Abfahrtsski ist im Winter möglich.
Für das Team der schottischen Nationalmannschaft soll es besonders heimelig sein, sagt Hotelchef Christian Wolf. „Es soll wie ein Wohnzimmer für die Mannschaft sein“, sagte er in einem Interview.
Anreise: Von München Hbf mit der RB 6 nach Garmisch-Partenkirchen, dort fährt der Bus 2 bis kurz vor das Hotel (Haltestelle: Rießerkopfstraße, Garmisch-Partenkirchen).
9. Von der Sole umflossen wie die Kroaten: Resort Mark Brandenburg (Brandenburg)
Wohnen mit Wasserblick: Im Resort Mark Brandenburg am Ruppiner See hat man beim Yoga, auf dem Laufband, nach dem Saunieren und auch aus den Zimmern das Wasser immer im Blick. Auch von seiner Heilkraft kann man sich an diesem Ort nordöstlich von Berlin überzeugen: Direkt am Hotel entspringt die einzige staatlich anerkannte Heilquelle des Bundeslandes. So kann man in der angeschlossenen Fontane-Therme, in einem der schönsten Bäder des Landes, im Schwebebecken sowie im Innen- und Außenpool die Sole auf der Haut genießen.
Ob die kroatische Nationalmannschaft viel Zeit dort verbringen kann, ist fraglich. Doch können sie auf die beruhigende Kraft des Wassers setzen. Und auf die Hotelexpertise in der Beherbergung von Profiteams: Unter anderem Hertha BSC Berlin sowie der FC Sevilla waren bereits zu Gast.
Die kroatische Mannschaft hat übrigens nur einen Teil des Hauses gemietet, wer also unter einem Dach mit der Nationalmannschaft wohnen möchte, hat die Chance, sich ein Zimmer für den EM-Zeitraum zu sichern.
Anreise: ab Berlin Spandau mit dem RE 6 bis Neuruppin Rheinsberger Tor, von dort eine Station mit dem Bus 777 zur Haltestelle Steinstraße.
Hinkommen mit dem „DB Ticket EURO 2024“
Die Deutsche Bahn ist Nationale Partnerin der UEFA EURO 2024™. Inhaber:innen einer Eintrittskarte für eines der Spiele können für 29,90 Euro in der 2. Klasse mit dem Fanticket zu den Spielstätten fahren.
Mehr zur Partnerschaft und zum „DB Ticket EURO 2024“ der Deutschen Bahn finden Sie unter: bahn.de/em2024
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